Zur ersten Begegnung kommt es 1928 auf einem Kreuzfahrtschiff, der Cap Polonio, auf dem der umtriebige Argentinier Max Costa als Eintänzer arbeitet. Eigentlich hat er es auf den Schmuck der reichen Damen an Bord abgesehen. Doch bei der jungen und schönen Musikergattin Mercedes (Mecha) Inzunza de Troelle ist es mehr als das Perlencollier, das ihn reizt. Sie ist unwiderstehlich, und er lässt sich bei der Ankunft in Buenos Aires nur allzu gern darauf ein, ihr und ihrem Mann, dem spanischen Komponisten Armando de Troeye, zu zeigen, wo der echte Tango, der „Tango de la Guardia Vieja“ gespielt und getanzt wird. Für De Troeye geht es um eine Wette mit Maurice Ravel, der erklärte, er würde einen Bolero schreiben, wenn es dem Kollegen aus dem klassischen Fach gelänge, einen Tango zu komponieren. Während der Musiker sich der Musik hingibt, sinkt Mecha in die Arme des armen Tänzers Max, der sich am Ende – Liebe hin, Leidenschaft her – trotzdem mit den Juwelen aus dem Staub macht. Ende der 1930er Jahre begegnen Max und Mecha sich wieder. Armando sitzt in Spanien im Gefängnis, ein Opfer der Faschisten, es ist die Zeit des Bürgerkriegs. Mecha wartet in Nizza auf ihn. Max, der sich mittlerweile hauptsächlich als Kleinganove in Italien aufhält, wird vom Geheimdienst Mussolinis angeheuert, ein wichtiges Dokument aus einem Safe an der Côte d’Azur zu stehlen. Viel Geld wird ihm geboten, und er wird, wie immer schwach. Und auch Mecha kann er ein weiteres Mal nicht widerstehen. Vielleicht ist sie die Liebe seines Lebens? Doch wieder trennen sich ihre Wege. Mecha wird, nach dem Tod Armandos, den chilenischen Diplomaten Ernesto Keller heiraten. Ihr Sohn, Jorge Keller, macht sich schon bald als Schachgenie einen Namen.Die dritte Begegnung ist Sorrento in Italien. Es sind die 1960er Jahre, und Jorge bestreitet die Vorwettkämpfe der Schachweltmeisterschaft gegen den russischen Großmeister Mijail Sokolov. Gekämpft wird jedoch nicht nur mit sauberen Mitteln. Max Costa ficht das zunächst jedoch nicht an. Er hat sich zur Ruhe gesetzt und verdient sich seine Rente als Chauffeur des renommierten Schweizer Psychiaters Dr. Hugentobler. Doch Mecha etwas abschlagen? Max kann es nicht. Zumal ihr Leben durch mehr als unerfüllte Leidenschaft ganz eng miteinander verwoben ist.Arturo Pérez-Reverte, ehemaliger Kriegsberichterstatter und einer der bekanntesten spanischen Romanciers, präsentiert mit diesem großen Roman ein Alterswerk im schönsten Sinn. Er habe, so sagt er in einem Interview, die Idee zu dieser bewegten und bewegenden Geschichte schon seit über zwanzig Jahren im Kopf. Doch erst mit sechzig konnte er sie wirklich schreiben. Wie wird man alt und dennoch nicht traurig? Wie lebt man konsequent genau so, wie man es möchte? Wir gelingt es, die Leidenschaft eines wahren Tangos und einer echten Liebe, nie zu vergessen, selbst wenn Jahrzehnte die Begegnungen trennen? Ein schönes, romantisches, humorvolles, figuren- und action-reiches Buch!Das sich übrigens, das muss auch gesagt werden, in der deutschen Übersetzung von Petra Zickmann (bei Suhrkamp erschienen) fast noch schöner liest, als im Original. Was für ein schönes Buch! Immer wieder merke ich, dass ein Klappentext niemals das ausdrücken kann, was in einem Buch steckt. Mecha und Max lernen sich auf einem Ozeandampfer Anfang des 20. Jahrhunderts kennen und fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Max ist Eintänzer auf dem Dampfer und hat gelernt sich so zu benehmen, dass alle Frauen ihm zu Füßen liegen, er ist charmant, hört zu und weiß wie er sich zu kleiden hat. Nachdem sie zusammen Tango tanzen ist es um beide geschehen. Sie treffen sich zweimal nach ihrer kurzen Liaison wieder, nach fast zehn Jahren und nach fast 30 Jahren und es ist nicht ein Funke der alten Verliebtheit verloschen. Vorab muss ich erwähnen, dass das Buch nichts für nebenbei ist. Denn der Autor nutzt lange verschachtelte Sätze, die man - wenn man nicht aufmerksam genug liest - mehrmals lesen muss. Für mich als Thriller, Jugendbuch und Fantasy lesender Mensch ist es ziemlich schwierig gewesen, mich darauf einzustellen. Aber da die Geschichte so zauberhaft und bis in alle Einzelheiten - vor allem was Max Lebenswandel angeht - erzählt ist, konnte ich mich darauf einlassen. Die Übersetzerin hat manche spanischen Worte nicht ins Deutsche übersetzt, so dass das Buch eine ganz bestimmte Stimmung rüber bringt. Erwähnt werden sollte auch, dass viele wörtliche Reden in indirekter Rede erzählt werden, was mir persönlich immer etwas schwer fällt. Die Kapitel sind lang, also kann man nicht mal eben vor dem schlafen gehen ein Kapitelchen lesen. Die Hauptthemen des Buches sind der Tango und Schach. Eigentlich ist beides gar nicht meins, aber Mecha und auch Max lieben das Tanzen, so dass der Autor davon so überzeugt erzählt, dass man den Ausführungen einfach folgen muss. Mechas Sohn ist professioneller Schachspieler, also erklärt sie Max für Laien, was bei den Spielen hinter den Kulissen passiert. So uninteressant war es gar nicht, wie ich erst dachte. Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, man sollte sich nur auf die Schreibweise einstellen können und kein Schnellleser sein, denn dann fällt es einem wirklich schwer, alle Einzelheiten mitzubekommen.
What do You think about Dreimal Im Leben (2012)?
A fantastic story!
—Anna bella
Fantástico el personaje de Max Costa. Reverte sabe cómo engancharte.
—crazymanga
Gustó mucho, me encanto el discurso de época
—meggggganmarie